Yamaha RX-V1065 vs Yamaha RX-V1800
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Eminenz
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#1
06.12.2009, 16:47

Hallo liebe Surroundfreunde,

ich habe die letzten zwei Tage dank dem widrigen Wetter genutzt, euch und dieses Forum mit einem weiteren Erfahrungsbericht zu bereichern. Prost

HIER konntet ihr ja bereits schon meine Eindrücke über den 1065 im Vergleich zu Harmans 255 lesen und nun kommt der Gegner des 1065 mit dem 1800 aus eigenem Hause.
Beide Geräte liegen preislich derzeit auf einer Ebene, den 1065 hab ich für 665.- neu bekommen, den 1800 gebraucht für 650.-. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an "Lordsenfgurke" für den reibungslosen Ablauf und das absolut neuwertige Gerät. Für die weniger in die Materie Involvierten sei gesagt, dass der aktuelle 2065 eher der würdige Gegner des 1800 sein müsste, aber ich lege in diesem Test ausdrücklich Wert auf Preis/Leistung und der 1800 ist in meinem Test sogar das günstigere Gerät, gemessen an den letzten erzielten Ebay-Preisen zwischen 600-650€ sogar deutlich günstiger als die aktuellen Internetpreise des 1065 (ca 760.-).
HIER ein Vergleich zwischen 1800 und dem 2067.



Verarbeitung und Ausstattung:


Hier mal der Produktvergleich: (Quelle: yamaha-hifi.de)

   

Nicht mehr draufgepasst haben:

1800

Abmessungen (B x H x T) 435 x 171 x 439mm
Gewicht 17kg
Verkaufsstart September 2007


1065

Abmessungen (B x H x T) 435 x x171 x 365 mm
Gewicht 11,1kg
Verkaufsstart August 2009



Optischer Vergleich:

Bitte die mäßigen Bilder entschuldigen, meine kleine Digicam ist für die Lichtverhältnisse leider nicht gemacht

   

Tja, was soll man da als Betrachter groß zu schreiben. Der rund zwei Jahre ältere 1800 wirkt nicht nur durch seine etwa 6kg solider, sondern auch schon bei reiner Betrachtung. Versteckt hinter der massiven Metallklappe liegen die restlichen Bedienelemente des 1800, abgesehen vom Lautstärke- und Inputregler, Master-Power und Standby- sowie Pure-Direct Button. Dadurch wirkt die Front wesentlich aufgeräumter, dadurch eleganter und zeitloser. Aber Optik ist ja bekanntlich Geschmackssache.


   

Beim Gehäusevergleich fällt auf, dass der 1065 doch ein ganzes Stückchen kürzer ist, als der wuchtige 1800. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Nachfolger in zweiter Generation (--> 2065) dieselben Gehäusemaße vorweist. Die Frage stellt sich, ob Yamaha an irgendetwas gespart hat (siehe Gewichtsverlust) oder ob man in Japan auf die zumeist kleinen Möbel reagiert, so ein 1800 passt halt nicht in jedes IKEA-Lowboard Wink
Ansonsten sind beide Geräte im Detail mehr als solide verarbeitet, bis auf die Lautsprecher-Schraubklemmen, wie schon im anderen Bericht erwähnt. In diesem Zusammenhang ist evtl noch wissenswert, dass der 1800er im Vergleich zum großen Bruder (3800) für die Banana-Aufnahme (NICHT Bananen!! Wink ) vorbereitet ist. Auch meine Low-End Bananenstecker passen da hervorragend rein, da wackelt nichts.


   

Nun der Blick auf die Anschlussplatinen beider Geräte. Ich habe mir mal erlaubt, zusätzliche Bilder aus dem Netz zu nehmen, da man da bissel mehr erkennen kann, als mit den Bildern von meiner Cam Wink
Da macht sich dann der Klassenunterschied doch deutlich bemerkbar.
Beim 1800er findet man hier...

... 3 digitale Audioeingänge mehr (1x koax, 2x optisch)
... 6 (!) S-Video Eingänge mehr (nun gut, ich brauche nur einen...)
... 1 Komponenten Eingang mehr
... 6 (!) analoge Eingänge mehr

Lediglich ein zweiter Sub-Preout und der USB-Anschluss steht auf der Habenseite des 1065, über die er mobile Speicher unterstützt und Firmware Upgrades entgegennimmt. Allerdings hat der 1065 einen entscheidenden Nachteil. Zum ersten mal hatte ich mit dem 1065 einen Yamaha, der nach dem Kauf nicht vollständig einsatzfähig war. Das neue Bedienkonzept sieht eine freie Zuweisung der Eingänge nicht mehr vor, so konnte einem YUV-Eingang, keine analoge Tonquelle mehr zugeordnet werden. Das bedeutet, dass ich meine Wii nicht in Betrieb nehmen konnte. Erst durch ein Update, welches bereits verfügbar war, konnte man in sehr eingeschränkter Weise wieder einzelne Eingänge zuweisen. Diese Einschränkung war für mich auch der Anlass, das Gerät wieder abzustoßen.
Sowohl 1800 als auch 1065 bieten mit 4 HDMI-Eingängen ausreichend Möglichkeiten, seine HD-Quellen anzubieten, ebenso bieten sie mit ihrem Phono-Teil (MM) auch Vinyl-Fans ein willkommenes Feature. HIER ein extra Test zum Phono-Entzerrer des 1800. Für MC Systeme bedarf es aber zusätzlicher Peripherie. Beide Geräte unterstützen selbstverständlich 24p und Deep Color Signale und haben Decoder für die unkomprimierten (HD-) Tonformate sowie die Vielzahl der genialen DSP-Programme, die von Kritikern gerne als "überflüssige Spielerei" tituliert werden.


[Bild: 663OSD.jpg]

[Bild: yama05.jpg]

Was dem 1800er schon gegenüber dem größeren 3800 gefehlt hat, war das grafische GUI. Das ist bisher auch wirklich der einzige Malus, den ich dem Gerät unterstelle wennauch das Menu mit seiner Baumstruktur logisch aufgebaut ist. Aber was man dem 3800er spendiert hat, hätte man dem 1800er auch mitgeben können, ganz ehrlich.

Beide Geräte besitzen eine leistungsstarke Videosektion mit Upscaling auf 1080p analoger Signale. Der hochgepriesene ABT Chip im 1065 leistete aber für meine Augen keine bessere Arbeit, als der Faroudja im 1800. Im Gegenteil, das pixelige Signale vom T-Home-Receiver über S-Video wandelt der 1800 fast in HD-Qualität um, damit schien der ABT leicht überfordert besonders bei bewegten Bildern. Das Gleiche empfinde cih auch bei Signalen über Komponente (Wii), bei denen die Kantenglättung beim 1800 besser ausfällt. Ist das eingehende Signal gut (ÖR Sender) liefern beide Chips sehr gute Ergebnisse.

Was im letzten Bericht gefehlt hat, war der Tunervergleich. Der 255 hatte ein hervorragendes Tunerteil, sogut wie ohne Rauschen und mit Logic 7 hatte man nahezu CD-Qualität, wie ich finde. Schwächer da der 1065, der teilweise auch Schwierigkeiten mit dem Empfang hatte, trotz der gleichen Antenne auf dem selben Stehplatz mit identischen Kabeln. Besser wieder der 1800er aber Sieger bleibt hier doch der Harman im Nachhinein.


Klang (Surround):


Bei den Soundaufpolierern Prologic, NEO 6 etc geht das Rennen doch überraschend an den 1065, er produziert einen doch überzeugenderen Surround als der 1800er. Ich muss aber dazusagen, dass ich mich noch nicht mit den DSP-Einstellungen des 1800er befasst habe, da lässt ich ja bekanntlich noch was herausholen. Aber dennoch kommt doch ein leichtes Wehmutsgefühl auf, wenn man sich an den Klang des Harman eigenen Aufpolierers Logic 7 gewöhnt hatte, wenn auch dieser nur über nicht DD Signale hat legen lassen.
Anders im DVD- und Bluraybetrieb, wo der 1065 etwas grober zu Werke geht und mit dem noch filigraner auflösenden 1800er nicht mithalten kann. Zwar erscheint mir die Darstellung gerade aus den hinteren Kanälen beim 1065er überzeugender, aber nach einer Pegelanhebung beim 1800er war der Vorteil dann auch weg. Im Grunde könnt ihr euch getrost den Vergleichsbericht zwischen dem 1065 und dem 255 durchlesen und dem 1800 einen Extrapunkt geben.


Klang (Stereo):

Ja hier wird es jetzt richtig interessant, zumal es der Bereich ist, auf den ich beim AVR fast am meisten Wert lege, da auf dem Gerät auch zu 70% Stereo gehört wird. Der 1065 hatte da die Messlatte schon recht hochgelegt, im Pure Direct Modus klang er zwar etwas dünner als der A-S700 im Schlafzimmer, aber der Unterschied war bei unteren Pegeln weiß Gott nicht mehr hörbar.
Anders beim 1800er den ich gleich mal nach dem Anschließen in den PD-Modus versetzt habe und mal die nächstbeste Dire-Straits-Scheibe reingelegt hab. Tatsächlich klang er da zurückhaltend, vom druckvollen Bassbereich des A-S700 und dem 1065 keine Spur, aber das war für mich jetzt nicht so sonderlich überraschend, zumal ich den 3800er auch schon über einen ganzen Zeitraum hatte. Zum Vorstellen: Der A-S700 erzeugt an einem Paar Heco Metas 300 wesentlich mehr Volumen als der 1800 an der iQ70, bei ähnlich großem Raum und Pure Direct Modus.
Nun gut, ich hab dann die PEQ Einstellungen vom Einmessen auch gleich über den Haufen geworfen und hab mich an das Feintuning im GEQ gemacht. Dabei habe ich die unteren Frequenzbereiche leicht angehoben, die oberen etwas gedrosselt und habe so ein Klangbild erreicht, welches dem des A-S700 in nichts nachsteht: Warm und denoch präsent die Höhen, aber ohne zu nerven und trocken druckvoll der Bass. Meine Frau hat dann gleich mal ihre neueste CD (Mercedes Sosa - Misa Criolla) reingelegt und ihr kamen die Tränen, so überzeugend empfand sie die Musik.
Nach 2 Tagen der Justiererei im GEQ habe ich ein vorläufiges festes Einstellungsergebnis und ich bin sehr zufrieden mit dem Klang. Mark Knopfler steht vorne auf der Bühne und spielt auf seiner Gitarre, Orchester werden authentisch wiedergegeben, so dass man die Instrumentengruppen voneinander unterscheiden kann, elektronische Musik kommt druckvoll aber dennoch knackig.


Fazit:

Man hat hier zum Preis von etwa 650.- zwei Geräte die durchaus empfehlenswert sind, ein "Sitzenbleiber" ist keiner von Beiden, das war aber auch im Vornherein klar, deshalb auch die fehlende Wertung. Hier die Haupterkenntnisse aus dem Test:


  1. Man bekommt bei näherer Betrachtung beim 1800 wesentlich mehr AVR fürs Geld
  2. Allgemein sei bei Yamaha die Benutzung des GEQ sehr zu empfehlen, vor allem wenn man sie als "hochtonlastig" bzs "bassarm" empfindet
  3. Das bernsteinfarbene Display ist einfach viel schöner und unterstreicht die edle Optik des 1800
  4. Die neue Yamaha Serie (..65) ist im Pure Direct Modus klanglich besser
  5. Video- und Tunerteil empfinde ich beim 1800 als deutlich (!) besser
  6. Die Bedienung des 1800 ist trotz MS-DOS-OSD einfacher und intuitiver als beim 1065



Bitte melden, wenn ich was vergessen habe zu erwähnen. Prost
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2011, 11:11 von Eminenz.)
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Pizza
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#2
06.12.2009, 17:32

Schöner Bericht.

Das sich die Beiden klanglich relativ wenig tun, habe ich fast vermutet. Wie du aber bereits angemerkt hast, kann man klanglich alle DSPs an seine Hörgewohnheiten anpassen. Das geht relativ einfach und schnell.

Der 1800 besitzt auch noch eine Funktion, die recht interessant ist: Den Effect Level für den Straight Enhancer und den 7 Ch Enhancer. Damit kann man das Klangbild in die Weite ziehen (high) oder eben das Klangbild konzentrieren (low). Sehr netter Effekt.

Ansonsten hoffe ich, das deine Suche erst einmal beendet ist und der 1800-er ein wenig länger im Wohnzimmer bleiben darf.

Gruß
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Lion13
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#3
06.12.2009, 17:59

Wie immer ein sehr schöner Bericht, Miguel! HailProst

Ich habe eben mal den 1065 mit dem (von dir oben schon erwähnten) 2065 verglichen - ich denke nicht, daß sich da merkliche klangliche Unterschiede bemerkbar machen würden; die etwas höhere Leistung, aber vor allem die zusätzliche Ausstattung (GUI, Netzwerk etc.) stehen da IMHO mehr im Vordergrund.

Vor allem dein Fazit, daß der 1800er im Stereo-Betrieb mit entsprechender Anpassung im GEQ durchaus ein dem A-S700 vergleichbares Ergebnis erzielen kann, stimmt mich sehr fröhlich... CoolBig Grin
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Eminenz
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#4
06.12.2009, 19:10

(06.12.2009, 17:59)Lion13 schrieb: Vor allem dein Fazit, daß der 1800er im Stereo-Betrieb mit entsprechender Anpassung im GEQ durchaus ein dem A-S700 vergleichbares Ergebnis erzielen kann, stimmt mich sehr fröhlich... CoolBig Grin

Absolut. Der 1800 spielt mit meinen derzeitigen Einstellungen wie ein ausgewachsener Vollverstärker. Ich hatte als Plan B noch die Überlegung eine YAMAHA MX-830 Endstufe in Titan als Klangtuning einzusetzen, aber den Plan kann ich getrost verwerfen.

Besonders angetan bin ich vom Scaler. Mein TV-Bild über S-Video (!) ist besser als direkt von HDMI an TV (1080i)
Gruß, Miguel
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2009, 19:12 von Eminenz.)
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Lion13
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#5
07.12.2009, 10:15

(06.12.2009, 19:10)Eminenz schrieb: Besonders angetan bin ich vom Scaler. Mein TV-Bild über S-Video (!) ist besser als direkt von HDMI an TV (1080i)

Den Job macht mein 3800er auch prima - ich habe meinen Kabel-Festplattenreceiver mit einem Adapter von SCART auf S-Video am Yammi angeschlossen - vor allem das De-Interlacing ist sehr überzeugend!
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Eminenz
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#6
07.12.2009, 13:15

Japp, das hatte ich von meinem 3800 auch so in Erinnerung. Weder der 255 geschweige der 347 und zuletzt auch der 1065 kamen da ran. Das Komponente --> HDMI Scaling habe ich beim 1065 nicht getestet.
Gruß, Miguel
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