[split] Verstärker und Widerstände
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richi44
Unregistered

 
#26
15.04.2009, 10:47

Telewatt hatte früher auch mal ein Gerät (mono, 2 EL34) mit diesem Widerstand und einem Trimmer, um die Wirksamkeit einzustellen.
Generell ist bei Röhrengeräten diese Mitkopplung nicht zur Erhöhung des Dämpfungsfaktors (zumindest ursprünglich) eingesetzt, sondern dafür, dass der Verstärker auch und besonders bei 100V Betrieb als Spannungsquelle läuft, denn er muss auch lastfrei betreibbar sein. So hat Philips schon vor den 40ern bei solchen Geräten Gegenkopplungen verwendet, bevor sie auch in anderen Geräten (Radios) eingesetzt wurden. Und weil dies nicht reichte, gab es bei grösseren Dingern Funkenstrecken!
Da sich Telewatt auch in die Stereozeit hinüber rettete (mit Saba) und ein verbreiteter Hersteller war (heute Klein & Hummel), hat man den Vorteil des Dämpfungsfaktors erkannt und auch gesehen, dass es im 100V Betrieb vorteilhaft ist, wenn die unterschiedlichen Lautsprecher sich nicht gegenseitig beeinflussen.
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Munzel
Neuling

Beiträge: 7
Registriert seit: Mar 2009
#27
01.06.2009, 13:11

Hallo richi44,

ich habe hier eine alte Endstufe mit (erdfreiem) 100V-Ausgang, bei der für die Strommitkopplung ein kleiner Stromwandlertrafo benutzt wurde.
Scheinbar war diese Schaltungstechnik eine ganze Weile in Gebrauch.

MfG

Munzel
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richi44
Unregistered

 
#28
02.06.2009, 11:39

Einfach mal eine normale Röhrenschaltung angenommen:
Da hast Du aus der Endstufe selbst einen Ri, der (ohne Gegenkopplung und ohne Ultralinear) rund 3 mal grösser ist als der Lastwiderstand. So ein Ding darf nie ohne Last betrieben werden. Da entstehen durch Knacker (Kratzer in der Schallplatte) Spannungsimpulse vom bis zu 10 fachen der Betriebsspannung, was meist zu Durchschlägen führt.
Nun ist ein 100V Gerät ein Ding, das bei einer Ausgangsleistung von z.B. 100W auch mal gerade einen kleinen Lautsprecher mit 0,5W betreibt. Die Nennlast bei 100W und 100V wäre 100 Ohm, der Lautsprecher mit den 0,5W stellt eine Last von 20k dar. Da kann man von Leerlauf reden.
Nun macht man der Endstufe eine Gegenkopplung von 10 bis 20dB, mehr ist bei Röhren meist nicht drin. Und damit reduziert man den Ri um Faktor 3 bis 10. Mit 20dB Gegenkopplung kann man nun die Spannung so weit ausgleichen, dass ein Leerlaufbetrieb ohne Durchschläge möglich ist. Ausserdem fliesst dann kein Ausgangsstrom, sodass die Mitkopplung keine zusätzliche Ansteuerung bringt. Trotzdem ist das Ausgangssignal noch mit rund 10% (bei 10dB rund 30%) lastabhängig. Um dies zu verbessern, setzt man eine Strom-Mitkopplung ein, was im erdfreien Fall einen separaten Trafo erfordert. Damit kann man die Lastabhängigkeit voll (oder sogar über-) kompensieren.
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